Segelreporter berichtet über Müritzcruising

Hamburg, 2.9.15. segelreporter.com berichtet heute über die Müritzwoche der Seascape-Klassenvereinigung. Die Müritz erwies sich als größtes deutsches Binnengewässer perfekt geeignet für die Seascape. 31 Segler aus ganz Deutschland waren in Sommerlaune dabei. Hier geht es zum Bericht des segelreporter.

Screenshot segelreporter

segelreporter.com am 2.9.15

Müritz-Flottenparade

Müritz-Flottenparade

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„… und sie bewegt sich doch!“

Aufmarsch der Gerechten, die das gute Wetter verdient hatten?

Aufmarsch der Gerechten, die das gute Wetter verdient hatten?

30 Segler auf der Müritz: Augusthitze, 11 Boote und easy-sailing

Ein Bericht von „Rascal“, dem Neuen, und seiner Crew Barry Davies, Alex Seiß und Annika Danielczyk
GER 292

August 2015, Müritz. Das Seascapen hat uns bereits vor 2 Jahren erfasst, als wir mit Jochen eine Tour durchs norddeutsche Wattenmeer unternommen haben. Dieses Jahr war es endlich soweit: Wir sind in die Seascape KV eingetreten und im Mai haben wir endlich unser Boot „Rascal“ in Slowenien abholen können.

Mit wenig bis gar keiner Erfahrung auf der Seascape sind wir mit gemischten Gefühlen an die Mecklenburger Seenplatte gefahren. Einerseits hatten wir bisher nur positives über die Seascaper gehört und gelesen und auch der Kontakt nach Slowenien war immer positiv, aber wie würden wir Neulinge von den Profis empfangen werden …?

Das sind wir mit Rascal - unserer neuen Seascape 18

Das sind wir mit „Rascal“ – unserer neuen Seascape 18

Bereits am Dienstag, vor dem offiziellen Beginn der Müritz RAID, sind wir angereist. Thomas Z. und Heinz Christian mit ihren Familien waren bereits vor Ort. Ganz „zufällig“ haben wir uns am Abend getroffen. Sofort wurde unser Slippen und Aufriggen organisiert. Schon hier konnten wir viele Tipps erhalten.

Schon vor dem vorgesehen Anreisetag lag eine Vorhut von vier Seascapes im Wasser!

Nur das Wetter war noch nicht angekommen: 15 Grad, Regen.

TAG 1, Samstag 01.08.2015
Wetter: 25 Grad, blauer Himmel und Sonne

Unsere Paten-„Jugendliche“ Annika kam an Bord. Während nach und nach die restlichen Seascapes mit ihren Crews anreisten, waren wir mit Heinz-Christian auf dem Wasser zum Gennaker-Training. Gegen 17.30 Uhr waren dank einer sportlichen Slipping-Crew alle Boote im Bolter Kanal. Die Rekord Aufbau- und Slippingzeit von 28 Minuten wurde dabei aufgestellt!!! Viel Spaß beim Nachmachen!

herrliche Stegliegeplätze im Bolter Kanal - 11 Seascapes in einer Reihe

herrliche Stegliegeplätze im Bolter Kanal – 11 Seascapes in einer Reihe

18.00 Uhr war gemeinsame Abfahrt mit allen Seascapes Richtung Strand um die Ecke. Ein tolles Bild: 11 Seascapes beached auf dem Strand.

Die Stimmung bei angenehmen Temperaturen war auf Anhieb sehr entspannt. Nach einem super Grillabend bei untergehender Sonne fuhren wir zurück in den Bolter Kanal. Thomas Z. wollte uns in der nun kommenden Woche sein Segelrevier vorstellen und uns für dieses begeistern. Dies ist ihm schon mit dem ersten Abend gelungen und alle freuten sich auf den morgigen Tag.

Die Seascapes wurden auf den Strand gefahren - mit welchem Boot kommt man schon so easy zur Strandparty

Die Seascapes wurden auf den Strand gefahren – mit welchem Boot kommt man schon so easy zur Strandparty?

Gib den Seascapern einen Strand, so segeln sie da hin und machen mit Kind, Kegel und Hunden eine Beachparty

Gib den Seascapern einen Strand, so segeln sie da hin und machen mit Kind, Kegel und Hunden eine Beachparty

ohne Worte ...

ohne Worte …

TAG 2, Sonntag 02.08.2015
Wetter: bis 30 Grad, Sonne und leichte Winde

Tagesziel war Sietow, die Heimat der Müritzfischer.

Wir legten als Vorletzte im Bolter Kanal ab und auf der Müritz sahen wir bereits … hier weiterlesen

Warm-up am Gardasee – ein Rückblick

von Heinz-Christian Bock GER111

Noch ein kleiner Bericht zum Season Warm-up am Gardasee Anfang April. Wobei es eigentlich, mangels Beteiligung aus den Reihen der Seascape18-Eigner, nur ein normales P-Training von Stickl wurde. Schade!

Der Gardasee zeigte sich mal wieder von seiner besten Seite. Sonne die ganze Woche, nahezu perfekter Wind – morgens der Vento aus N, nachmittags die Ora aus S. Und dazu das grandiose Panorama mit Schnee auf dem Monte Baldo. Soulsailing at it‘ best!

Montags ließ es Tim, unser Trainer, noch ruhig angehen mit uns. 3-4 Bft waren ideal, um nach der Winterpause den Staub abzuschütteln. Wir bekamen einen dritten Segelschüler an Bord und mussten uns auch erst einmal in die für uns ungewohnte Arbeitsteilung einfinden.

Am Wind Richtung Riva vor Malcesine

Am Wind Richtung Riva vor Malcesine

Dienstags war eigentlich ein Zwei-Boot-Programm geplant. Der Vento blies dann aber mit gut 6-7 Windstärken, was uns dann schnell das fehlende Gewicht auf der Kante aufzeigte. Also schnell umgeplant. Charlotte erst mal aufs Rib und ich als dritter Mann auf die andere Seascape. 6-7 Bft. und die kurze Gardaseewelle sind schon eine spezielle Kombination. Allerdings machten wir auch die wertvolle Erfahrung, wie weit das Boot abgepowert werden kann und wie dabei zu steuern ist. Downwind hebelt es die Kiste unter Gennaker immer wieder aus. Da muss der Steuermann höllisch konzentriert fahren. Leider ist auch der größte See irgendwann mal zu Ende und bevor man gegen die Felswand rauscht, muss eine Halse gefahren werden. Über die Details der folgenden Minuten decken wir lieber den Mantel des Schweigens. Nur so viel: Es ist ein echter Sicherheitsvorteil, wenn der Trainer in seinem Schlauchboot dicht folgt und auch per Funk und Headset entsprechend eingreifen kann.

Ventospaß

Ventospaß

Selbst der fürchterlichste Vento ebbt irgendwann mal ab und wird von der Ora verdrängt. Nachmittags konnten wir, so lange unsere Kids mit ihrer Optigruppe unterwegs waren, noch für uns alleine etwas segeln gehen. Das Stickl-Team ist da erfreulich unkompliziert. Diesen Rhythmus haben wir dann noch mehrmals anwenden können – morgens Action mit Tim, nachmittags Soulsailing mit Charlotte an der Pinne.
Das Zwei-Boot-Programm hat Tim auch nicht vergessen. Donnerstag haben wir in einer sehr früh einsetzenden Ora kurze Kurse ausgelegt und haben uns ein paar heiße Kämpfe geliefert, so dass unser Trainer fast zu spät zu seinem nächsten Kurs gekommen wäre.
Freitags blieb der Vento ganz weg, dafür kam die Ora umso besser durch. Wärend Tim diesmal seinen anderen Kurs zu erst versorgt hat, sind wir als Dreierteam schon mal raus gefahren und haben ein wenig für uns trainiert. Dabei sind ein paar schöne, lange Surfs gelungen. Später hat uns Tim noch mal quer über den See gescheucht. Die 5 Bft konnten uns nicht mehr schocken. Und selbst unser Trainer hatte nur noch lobende Worte für unsere Manöver übrig. Zurück gings mit Gennaker auf einem leicht angespitzten Reachkurs. Minutenlang zeigte unser Speedpuck Geschwindigkeiten im zweistelligen Bereich mit einer Spitze von 12kn.
Was für ein Abschluss einer tollen Segelwoche!
Fazit: Gardasee Anfang April? – Aber klar!
Training bei Stickl? Immer wieder. Wir waren jetzt zum dritten Mal dort und haben uns jedesmal verbessern können.
Es wäre nur schön, wenn beim nächsten Mal mehr Crews den Weg in den italienischen Frühling auf sich nehmen würden. Wir finden, es lohnt sich.

Müritzwoche: entspanntes Cruising im August 2015

Müritz, 1. bis 8. August 2015. Nachdem in 2013 das Wattenmeer rief und 2014 acht Seascapes rund Rügen gesegelt sind, heißt es in 2015: Die KV trifft sich unter Freunden auf der Müritz und macht eine Müritzsternfahrt von einem festen Standort aus. Also kein Regattaevent, sondern gemeinsames Segeln unter Gleichgesinnten.

DSC_0110Die Seascaper schlafen in Ferienhäusern oder direkt auf dem Boot. Thomas Ziegler GER 156 hat die Woche organisiert und kennt die Müritz wie seine Westentasche. Am besten jetzt gleich bei ihm anmelden (Mailadresse und Rufnummer im Programm). Übrigens: Die acht Rügenboote aus 2014 sind alle wieder dabei. Für alle neuen gilt: Lasst es euch nicht entgehen …

Das Programm und die Anmeldedaten findet ihr hier: Seascape 18 Müritz Sternfahrt 2015

Rund Rügen mit der Seascape – Abenteuer mit Suchtpotential

Von Thomas Ziegler GER 156

Die Kreidefelsen rufen

Steile Ostseewelle, 22 Knoten Wind, Sonne und an Backbord die weltberühmten Kreidefelsen. Und wir in unseren 18 Fuß-Booten. Seascapes, die sich vor dem Nationalpark Jasmund vor Rügen bewähren mussten. Und die nur wenige Stunden später im Hafen von „König Lohme“ lagen."Du wirst die Welt niemals richtig genießen, bis nicht das Meer durch Deine Adern fließt, dich der Himmel zudeckt und die Sterne Dich krönen." (Thomas Traherne)
Aber der Reihenfolge nach, denn der Höhepunkt unseres Wochentörns kam natürlich nicht gleich am Anfang. Schon während der Eventvorstellung im Januar zur Mitgliederversammlung der Klassenvereinigung stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall an der Rügenflottille vom 09.08. bis 16.08. 2014 teilnehmen wollte.
Da meine Frau und ich schon unseren Sommerurlaub in Lauterbach verbracht haben, konnte ich sie nicht dazu überreden ein zweites Mal die Anfahrt von 800 km innerhalb eines Monats und die Übernachtung im winzigen Boot auf sich zu nehmen. Kurzerhand wurde mein Kumpel Gregor gefragt, der sofort Feuer und Flamme von der Idee war. Somit wurde es also ein „Jungsurlaub“.

Für uns war es die erste Teilnahme an einer Seascape Klassenvereinigungsveranstaltung. Von den weiteren Teilnehmern kannten wir allenfalls flüchtig einige von der Mitgliederversammlung. Eine gewisse Nervosität kurz vor der Anreise konnte ich nicht verleugnen. Was würde mich erwarten? Hoffentlich sind die Leute nett. Wie funktioniert das Schlafen mit einem Kumpel statt meiner Frau auf dem engen Boot? Aber die Vorfreude auf eine tolle Segelwoche überwog und all diese Bedenken stellten sich schnell als vollkommen unbegründet heraus.

Am Morgen des 09.08. war es nun endlich soweit. Um 4:30 Uhr fuhr ich aus meiner Heimat nahe Frankfurt los. Mit Gregor war ich nördlich von Hannover um 8:30 Uhr verabredet. Er reiste aus Düsseldorf an. Das Navi zeigte bis zum Treffpunkt knapp 400 km. Ich war also vollkommen im Plan.
Schon während der Fahrt wurden …. hier weiterlesen

Seascape 18 macht süchtig: Die rasende Rennsemmel

von Thomas Hummels GER 177

Verführung auf dem Gardasee

Mein Gott: Haben wir das so gewollt? Gute 6 Beaufort auf dem Gardasee, steile Welle, der Vento gibt am 1. Mai 2012 sein Bestes. Aber wir haben es ja wirklich gewollt: Wollten unbedingt diese kleine, so schnittig aussehende Rennsemmel ausprobieren, die da seit einiger Zeit auf dem Gardasee liegt. Heinz Stickl hat in seinem Surf- und Segelcamp in der Bucht Val di Sogno zwei dieser Performance-Schiffe an der Boje liegen, mit denen er Fortgeschrittenentrainings veranstaltet oder sie verchartert.

Also heißt es für uns: Raus mit Segeltrainer Tim, der sorgfältig gleich das Reff einbindet, bevor es losgeht. Eine bei Evelyn und mir durchaus Respekt auslösende Maßnahme.

Dann schieben wir die Nase aus der geschützten Bucht in den Wind. Und bums geht die kleine Kiste auf die Seite, provoziert ordentlich Krängung und bohrt sich durch die steile Welle gegenan. Während Evelyn und ich auf der hohen Kante sitzen, die Füße in den Ausreitgurten, steht Tim betont lässig in der Leewanne unten. Unten? Ja unten, denn dieses 2,40 m breite Boot hat bei ordentlicher Krängung ein oben und unten.

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Krängungskontrolle auf dem Gardasee

Aber wenn Tim da unten lässig seine Hinweise in den Wind ruft, dann kann es so schlimm ja nicht sein. Und schon nach kurzer Zeit merken wir, dass sich die 5,50 m Länge an Schiff gut kontrollieren lassen. Die zu laufende Höhe stimmt, die steilen Wellen werden auch gegenan abgeritten und die anfangs beeindruckende Krängung lässt sich sehr gut kontrollieren. Das oben und unten fängt an, richtig Spaß zu machen. Nach x Wenden wächst das Zutrauen in die Formstabilität und in das aufrichtende Moment des immerhin 125 kg schweren Schwenkkiels. Der Fähre nach Malcesine können wir schon deutlich entspannter ausweichen. Und jetzt nach ein paar Schlägen auf Halbwind will uns Segellehrer Tim den Gennaker in Action zeigen. Noch eine deutliche Mahnung an mich als Steuermann: „Thomas, konzentrier dich jetzt und mach keinen Scheiß, sonst fliegen wir in den Bach!“start05

Bei dieser Ansage also noch etwas mehr Adrenalin und höchste Konzentration. Raketenmäßig sind bei 6 Beaufort 32 qm Gennaker draußen. Tim fährt ihn aus der Hand und gibt die Kurse an, die ich steuern soll. Wir fassen es nicht: War das Boot vorher eine tolle kleine Spaßmaschine auf Am- und Halbwindkursen trotz ordentlicher Gardaseewelle ist es jetzt eine rasende Rennsemmel. Über 15 Knoten Bootsspeed haben wir schon, die üblichen Gurgelgeräusche sind verschwunden, alles summt in höheren Tönen, die Heckwelle ist abgerissen und steht weit hinter dem Boot. Wir gleiten. Und wie.

Wir sind überzeugt: hier weiterlesen