German Open mit weiterer Wettfahrt beendet

Warnemünde, 8.7.15. Die Sieger der zweiten German Open stehen fest. Nach nur einer weiteren noch möglichen Wettfahrt unter Schwachwindbedingungen um die 6 Knoten am Dienstagmittag verteidigte die Greifswalder Crew um Steuerfrau Anne Krüger gemeinsam mit Mathias Busch und Tom Bollmann ihre am Vortag errungene Führung. Gesamtzweite wurden Thomas Jungblut und Christian Filseth. Den dritten Platz belegten Wolfgang Gutacker und Klaus Peter Karnstedt. Glückwunsch allen drei Crews!

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung

GER 155 mit den Siegern vor GER 261 an der Luvtonne

Segeltrimm und Bootshandling waren wieder komplett anders als am Vortag, an dem die Crews – wenn sie was erreichen wollten – erst mal bei über 20 Knoten ins Ziel kommen mussten. Dabei gab es Segelrisse, zwei Ruderbrüche, Masten kurzzeitig mal flach auf dem Wasser, ein Steuermann im Wasser (auch nur kurz) und gleichzeitig ungeheuer zufriedene und begeisterte Crewgesichter danach im Yachthafen Hohe Düne. Das war Champagnersegeln. Und die Seascape 18 bewies erneut, wie seetüchtig sie wirklich ist.

Vier auf 1: WaWo-Koordinator Jürgen Missing freut sich mit der siegenden Steuerfrau Anne Krüger und ihrer Crew Mathias Busch und Tom Bollmann, links auf Platz 2 Christian Filseth und Thomas Jungblut

Vier auf 1: WaWo-Koordinator Jürgen Missing freut sich mit der siegenden Steuerfrau Anne Krüger und ihrer Crew Mathias Busch und Tom Bollmann, links auf Platz 2 Christian Filseth und Thomas Jungblut

Diese German Open hatte es in sich. Sie war geprägt von den Wetterextremen: Zunächst große Hitze, umlaufende Schwachwinde und eine deswegen abgebrochene Wettfahrt ohne Wertung am Sonntag, dann drei Wettfahrten unter sonnigen Hammerbedingungen mit über 20 Knoten und in Böen deutlich mehr am Montag und zu guter Letzt wieder windschwache Wärme am Dienstag.
Die Wettfahrtleitung unter Frank „Pio“ Piotrowski hatte es wahrlich nicht einfach, einen fairen Kurs auszulegen. Die Winde drehten am letzten Wettfahrttag laufend, die Luvtonne  mußte laufend verzogen werden, um ein reguläres Up-and-Down zu garantieren. Zur Verblüffung aller Seascaper standen die Windrotoren kurz hinter der Küste auf Südwestwind, während draußen auf dem Wasser die Seebrise versuchte dagegen anzukämpfen. Schließlich setze sich ein leichter Nordost auf der Seascaperbahn „Foxtrott“ durch. Aber mehr als eine Wettfahrt war dann nicht mehr drin.

Das Endergebnis des German Open 2015

Das Endergebnis des German Open 2015

Seascape 18 Ergebnisliste German Open als pdf-Download

Die German Open im Rahmen der Warnemünder Woche war erneut ein Klasseevent. Sonne satt, guter Sport, Liegeplätze mitten im Yachthafen Hohe Düne, kurze Wege zur Regattabahn „Foxtrott“ und beste freundschaftliche Stimmung unter den angereisten Crews.

Und Wind gab es auch reichlich an einem Tag. Warnemünde selber mit seiner maritimen Atmosphäre ist allein schon die Anreise wert. Das Wettfahrtbüro unter der Leitung von Antje Missing ist herzlich und professionell. Die Segler spüren einfach, dass sie hier willkommen sind.
Das freute auch die zeitgleich mit den Seascapern segelnden Crews der Segelbundesliga. Einen guten Eindruck von den Segelbedingungen am Montag und vom Revier vor Warnemünde liefert der Videostream der Bundesliga (auf Abspielzeit bei 1:53 h klicken):

Die Seascaper konnten am Montag genauso wenig filmen wie die Crews der Segelbundesliga im Video oben. Sie alle waren zu sehr mit Fallen und Schoten beschäftigt und haben als Folgewirkung Muskelkater. Aber was für ein gutes Gefühl „the day after“!

gemeinsames Abriggen nach der German Open

gemeinsames Abriggen nach der German Open

In Warnemünde „ballert“ es am zweiten Wettkampftag

Warnemünde, 6.7.15. Der zweite Wettkampftag in Warnemünde hatte es in sich. Oli, immerhin in Warnemünde als Profiskipper arbeitend und ebenfalls Seascaper, schrieb noch am Wettkampfmorgen per WhatsApp an alle Teilnehmer: „Mal zu wenig Wind, mal zu viel, wo sind wir hier eigentlich? Man könnte meinen, es sei der Bodensee.“ Das Race Committee interessierte das weniger. Zur Überraschung fast aller Seascaper sollte es raus auf die Ostsee gehen. 20 Knoten, in Böen auch deutlich mehr und kurz auch mal über 30 Knoten, waren die sportliche und mentale Herausforderung.

Zwei mal Ruderbruch: Einmal erwischte es die österreichische Crew um Reinhold Stampfl und Andreas Bartl noch im Hafen, dann die Crew Thomas Hummels und Heinz-Christian Bock während der dritten Wettfahrt.

Zwei mal Ruderbruch: Einmal erwischte es die österreichische Crew um Reinhold Stampfl und Andreas Bartl noch im Hafen, dann die Crew Thomas Hummels und Heinz-Christian Bock während der dritten Wettfahrt.

Der Tag brachte auf Bahn Foxtrott zusammen mit den Streamlinern und den Dyas zerfetzte Spi, Risse in Segeln und bei den Seascapern Schwimmeinlagen, Masten flach auf dem Wasser und zerbrochene Ruderanlagen.

Klassenparty am Montagabend direkt am Alten Strom. Die Seascaper als Gäste des Warnemünder Segelclubs.

Klassenparty am Montagabend direkt am Alten Strom. Die Seascaper als Gäste des Warnemünder Segelclubs.

Nach drei Wettfahrten waren sich trotzdem alle einig: Es war großartiger Sport, die Crews gewöhnten sich mit jeder Wettfahrt an Wind und Welle. Wasser kam über, es machte von Wettfahrt zu Wettfahrt mehr Spaß.
Nach dem Wetterforecast soll der Dienstag 10-13 Knoten bringen. Es warten drei weitere Wettfahrten.

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung. Foto: Pepe Hartmann

Warnemünder Woche

Warnemünde erster Tag: Hitze, Flaute, gute Laune

Warnemünde, 5.7.15. Die große Sommerhitze mit 36 Grad hat auch Warnemünde und die German Open der Seascaper fest im Griff. Der Wind wiederum war leider am heutigen ersten Tag nicht in der Lage die Schweißbahnen von den Körpern der Seascaper zu entfernen. Eine erste Wettfahrt – als der Wind mittags endlich da war – mußte nach der Startkreuz schon wieder abgebrochen werden – keine Wertung.

Warten auf Wind bei großer Hitze - eine Stunde vor dem ersten Start

Warten auf Wind bei großer Hitze – eine Stunde vor dem ersten Start

Der guten Laune der Seascaper, die es sich später im Yachthafen Hohe Düne gutgehen ließen, konnte das allerdings keinen Abbruch tun.
Für morgen – Montag – sind für den zweiten Wettkampftag immerhin gut 20 Knoten vorhergesagt. Wir werden sehen.

Man kann auch vor dem Regattastart noch ein kühles, erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen

Man kann auch kurz vor dem Regattastart noch ein kühles, erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen

Warnemünde und Rostock sind mit ihren alten Ortszentren attraktiv für Kreuzfahrer aus aller Herren Länder

Warnemünde und Rostock sind mit ihren alten Ortszentren attraktiv für Kreuzfahrer aus aller Herren Länder

maritime Atmosphäre am alten Strom bei sommerlicher Hitze

maritime Atmosphäre am alten Strom bei sommerlicher Hitze

Traunseewoche Mai 2015

von Heinz-Christian Bock GER111
Mai 2015. Nur neun Boote gemeldet und seit Tagen steht die Wettervorhersage auf Sintflut. Soll man da 650km Anreise in Kauf nehmen für drei Tage Regatta? Ehrlich? Solche Gedanken gehen einem schon durch den Kopf.
Aber, wir haben gemeldet – dann fahren wir auch. Ehrensache! Das Hotel ist ja auch schon lange gebucht. Wenigstens ist Wind vorhergesagt. Und ein paar spontane Teilnehmer werden sicher noch nachmelden. Außerdem freuen wir uns, die im letzten Jahr gewonnenen Freunde wieder zu treffen.

... vor Schloss Orth

… vor Schloss Orth

Ums es vorweg zu nehmen: Unser Engagement wird belohnt. Während des ganzen langen Wochenendes regnet es nicht einmal während wir auf dem Wasser sind. Die Windbedingungen sind fast schon zu gut um wahr zu sein. Ab und an gab es sogar blauen Himmel zu sehen. Wer wie wir im vergangen Jahr schon bei der TSW war, mag schon gezweifelt haben, dass es sowas hier überhaupt gibt.Leider gab es keine Nachmeldungen mehr. Ganz im Gegenteil, wir hatten leider noch drei Ausfälle zu verzeichnen.
Nach den 8,5h Anreise haben wir schnell begonnen unser Boot aufzuriggen. Immer wieder unterbrochen von großem Hallo, wenn bekannte Gesichter vom letzten Jahr vorbei kamen. In unserer fünften Saison mit der Seascape18 sind wir aber schon so routiniert, dass wir trotz dieser immer wiederkehrenden Ablenkungen das Boot in 1:30h, ohne den Verklicker zu vergessen oder den Gennaker falsch anzuschlagen, ins Wasser brachten und auch schon die Verabredung fürs gemeinsame Abendessen klar hatten.
Die Wirtsleute in Österreich sind zum Glück sehr geduldig. Um uns herum waren schon längst die Lichter gelöscht und das Personal deckte schon fürs Frühstück ein, als wir am Abend unsere letzte Runde orderten. Seascaper sind eine gesellige Spezies!
Über Nacht kam dann der angesagte Regen zusammen mit Starkwind, was denen den Schlaf raubte, die ihre Luken nicht richtig verschlossen hatten. Da die Steuermannbesprechung erst für 12 Uhr angesetzt war konnten alle anderen aber beruhigt lange liegen bleiben. Zum Frühstück war der Regen auch schon wieder vorbei. Eine ordentliche Mütze Wind ist uns aber geblieben. Unser Wettfahrtleiter Hannes hat auch gleich angekündigt, diesen mit möglichst vielen Wettfahrten nutzen zu wollen.
Auf dem Weg zur Regattabahn hatten wir noch gute 3-4 Bft mit einzelnen Böen in 5 Bft, die sich aber während der ersten Wettfahrt beruhigten. Währen der Vorbereitung zur ersten Wettfahrt drehte der Wind langsam aber deutlich nach rechts. Was leider von unserer sonst so souveränen Wettfahrtleitung völlig unbemerkt blieb. Kurz vorm Start konnten wir kaum noch das pin-end der Startline anliegen. Eine etwas zu knappe Begegnung mit einem anderen Teilnehmer hat uns gerade rechtzeitig wach gerüttelt. Uns ist der Start des Jahrhunderts gelungen. Mit dem Startschuss über die Linie, 3-4 Bootslängen vor dem zweiten, mit einem direkten Anlieger auf das Luvfass. Zu schön um wahr zu sein!

... an der Leetonne

… an der Leetonne

So sah das wohl auch die Wettfahrtleitung, die mittlerweile auch den Windreher erkannt hatte und das ganze Feld mit drei Schüssen zu einem Neu-Start zurück rief. Danke Hannes! Das war dann nach letztem Jahr jetzt schon das zweite Mal, dass uns das genau so bei der TSW passiert. Dass sich der Wettfahrtleiter hinterher mit einem Bier für seinen Fauxpas entschuldigt, zeigt aber sehr schön, wie entspannt die Veranstaltung geführt wird. Danke Hannes!

Die vier Wettfahrten des Tages verliefen dann aber ohne weitere Patzer. In der ersten hatten wir wohl noch ein Quentchen Glück. Die restlichen Wettfahrten zeigten uns aber deutlich, dass eine kleine Änderung im Bootstrimm große Auswirkungen haben kann. Aber da waren wir ja selber schuld. Wir wussten ja wenigstens, was wir wieder ändern mussten, um auf den alten Stand zu kommen.

4 links – 2 rechts

Dadurch, dass wir nach dem ersten Tag schon vier Wettfahrten im Sack hatten, waren die nächsten beiden Tage sehr entspannt mit Steuermannsbesprechung um 12 Uhr und jeweils 2 Rennen am Nachmittag. Für uns lief es im gewohnten Trimm deutlich besser und wir konnten uns ein paar spannende Rennen um die Plätze liefern. Teilweise mit drei Schiffen innerhalb zweier Bootslängen auf der Ziellinie. Fairerweise muss man aber die Leistung der beiden Crews aus Slowenien anerkennen. Sie haben doch recht souverän das Feld angeführt. Der sportliche Wert kam aber trotzt der geringen Teilnehmerzahl nicht zu kurz. Alles in allem waren eigentlich alle Crews recht nah beieinander. One-Design-Racing eben.
Zu den Höhepunkten der TSW gehört jedes Jahr die Seglerparty im Schloss Orth.
In herrschaftlichen Ambiente kommen hier alle Segler der verschiedenen über den See verteilten Klassen zusammen, um eine Riesenparty zu feiern. Das Buffet mit den landestypischen Gerichten wie Schweinebraten und Serviettenknödel, freie Getränke und eine ziemlich gute Liveband tragen zur Unterhaltung bei.Frühes Erscheinen sicherte uns Seascapern genug Plätze, dass wir alle zusammen sitzen konnten. Schnell stellten sich internationale Fachgruppen zu den unterschiedlichsten Themen zusammen: Segeln im allgemeinen und im besonderen mit der Seascape, anzügliche Witze erzählen oder unsachgemäßer Alkoholgenuss. Jeder nach seinem Gusto. 😉 Nur die tanzwütigen Vorschoterinnen sind etwas zu kurz gekommen. Wir hatten uns einfach festgequatscht.
Die übrigen Abende im sehr gastfreundlichen Club ASKÖ Gmunden waren jetzt aber auch nicht trocken und langweilig. Gerade der Austausch mit den Seglern aus den anderen Nationen war wieder sehr interessant und wir haben viel miteinander gelacht.

Der Vorschoter kämpft - auch mit seinen Bandscheiben

Der Vorschoter kämpft – auch mit seinen Bandscheiben

Unser Fazit: TSW wir kommen wieder! Auch wenn die Veranstaltung ein paar mehr Boote verdient hätte, wir würden auch für diese 6 Boote wieder kommen. Das ist immer noch besser als zu Hause nach Yardstick zu segeln. Viel wichtiger noch: Freundschaften wollen gepflegt werden! Dafür stellen wir uns auch wieder auf der Rückreise in den Feiertagsstau.
Die Crew der GER111 „Mojo“ bedankt sich bei allen Teilnehmern und den Organisatoren / Helfern für ein tolles Wochenende!