Challenge in Kroatien: 34 Stunden nonstop

Jezera, 27.4.16. Die erste Challenge gleich zum Saisonauftakt. 18 Seascapes an der Startlinie in Mitteldalmatien. Acht 18er, eine 24er und neun 27er. Doublehanded: also 36 Segler aus drei Kontinenten und acht Ländern. Grandiose Stimmung unter allen schon am Vortag und das ganze verbunden mit zufriedener Tiefenentspannung nach dem Zieldurchgang. Seascapespirit vom Feinsten! Freundschaftliche Wohlfühlatmosphäre.
Vorher hatten die Crews aber wirklich ihre „Komfortzone“ verlassen: Sie verschoben ihre Grenzen, erweiterten ihren seglerischen Horizont. Der Preis: Muskelschmerzen danach, Erschöpfung nach durchsegelter Nacht, Übermüdung. Aber nie sieht man so intensive Zufriedenheit auf so vielen jungen und älteren Gesichtern. Also nochmal machen – im nächsten Jahr?

Seascapechallenge 2016: klassenübergreifender gemeinsamer Start aller 18 Boote nahe der Insel Murter

Seascapechallenge 2016:  gemeinsamer Start aller 18 Boote nahe der Insel Murter

Amwind GER 120 mit Skipper Jochen Denkena und Co-Skipper Thomas Nielsen

Amwind: GER 120 mit Skipper Jochen Denkena und Co-Skipper Thomas Nielsen

Aber der Reihenfolge nach: Die Crews waren klassenübergreifend gemeinsam um 10:30 Uhr nahe der Insel Murter bei blauem Himmel und 12-14 kt Wind über die Startlinie gegangen. Fanden dann über eine lange Kreuz von drei Stunden so langsam ihren Rhythmus, segelten unter Gennaker bei blauem Himmel über Stunden draußen auf dem offenen Meer vorbei am Leuchtturm Blitvenica Richtung Kornaten, halsten dann in die Kornaten hinein, um gegen 20 Uhr in den Nachtmodus umzuschalten.

Jochen Denkena und Co-Skipper "Alaskaman" Thomas Nielsen vor dem Leuchtturm Blitvenica

Jochen Denkena und Co-Skipper „Alaskaman“ Thomas Nielsen vor dem Leuchtturm Blitvenica

Spaß nach dem Start auf GER 177 mit Thomas Hummels und Cliff Fichtner

Spaß auf GER 177 mit Thomas Hummels und Cliff Fichtner

grandiose Landschaft, grandiose Bedingungen für GER 177 draußen auf der offenen Adria

grandiose Landschaft, grandiose Bedingungen für GER 177 draußen auf der Adria

Der Vollmond erleichterte die nächtliche Navigation und verwöhnte die Seglerseele. Der Wind ging nordöstlich der Kornaten schon zum Sonnenuntergang zurück auf teilweise nur 4 kt. Und nun war es auch vorbei mit dem Gennakersegeln. Es ging wieder gegenan bis rund 3:00 Uhr – auf sehr unterschiedlichen Routen durch die Inselwelt. Mal 10 kt Wind, mal nur 4 kt. Und die Bedingungen blieben perfekt, meistens zumindest. Aber es war immer herrliches, entspanntes und lediglich taktisch anspruchsvolles Segeln durch die Nacht.

Vollmondnacht bei der Seascapechallenge: Erleichterung bei der Navigation

Vollmondnacht bei der Seascapechallenge: Erleichterung bei der Navigation

Um 3:00 Uhr dann die Entscheidung für die Crews neben dem winzigen Felseneiland Komorica: weiter auf auf den long course über 134 Meilen oder direkt von hier ins Ziel nach Jezera. Von den 18ern ging nur Jochen Denkena zusammen mit seinem amerikanischen Co-Skipper Thomas Nielsen auf die lange Distanz. Alle anderen kleinen Seascapes steuerten Richtung Ziel. Dabei galt es Komorica an Steuerbord liegen zu lassen und die nur 20 cm aus dem Wasser heraus ragende namenlose Winzinsel direkt daneben, auf die Andraz im Skippermeeting als Gefahrenstelle hingewiesen hatte, nicht im Übereifer „mitzunehmen“. Allerdings dachten rund 100 Möven, dass das ein sicherer Übernachtungsplatz wäre und der Mond machte daraus 100 leuchtende, weiße unwirtliche Punkte nahe des Wasserspiegels. Quasi lebende Gefahrenzeichen.
Der nächtliche Weg von hier ins Ziel war für die 18er Crews dann aber sehr tricky mit Flautenlöchern und heftigen Winddrehern. Plötzlich „stand“ das slowenische Führungstrio in der nächtlichen Flaute. GER 177, dahinter liegend, wollte die Flaute auf der östlichen Seite der Insel Tijat umgehen. War aber eher der Satz mit „X“.
Eine knappe Stunde später ging es wieder rauschend unter Gennaker dahin. Der Zieleinlauf war dann ein Wimpernschlagfinale zwischen den beiden slowenischen Crews Jure und Urban Jerman vor Gal Potrč Pajk und Vid Slapničar. Spannend nach der langen Strecke.

Fast ein Fotofinish nach 18 Stunden Segeln

Fast ein Fotofinish nach 18 Stunden Segeln – bei nur noch 1 kt Fahrt

Sehr eigene, spezielle „elektrische“ Erfahrungen machten etwas vorher um 2 Uhr in der Nacht Thomas Hummels und Cliff Fichtner. Ihr Boot hatte über die vordere Wasserstagöse schon reichlich Wasser genommen, das die beiden immer wieder mit dem Schwamm los wurden. Die Matratzen hatten sich aber ordentlich voll gesaugt und ihr Gewicht maximiert. iPhone und iPad hatten bis dahin ordentlich als Navigationsinstrumente ihren Dienst getan. Aber dann verzweifelten beide an der Fehleranalyse, wieso das Nachladen nicht mehr funktionierte. Das Lightning-Ende des schönen weißen Ladekabels war in die Salzwasserpfütze im Boot gefallen. Und da das USB-Ende schön mit 12 Volt versorgt wurde, reicht das aus, um einen ordentlichen Kurzschluss in gleich beiden Kabeln zu verursachen!

So sehen iPhone-Ladekabel aus, wenn dieses Ende ins Salzwasser fällt und das andere in der 12 Voltsteckdose steckt... :-( Salzwasser leitet phantastisch. Der physikalish-chemische Versuch war erfolgreich!

So sehen iPhone-Ladekabel aus, wenn dieses Ende ins Salzwasser fällt und das andere in der 12-Volt-Steckdose steckt… 🙁
Salzwasser leitet phantastisch. Der physikalish-chemische Versuch war erfolgreich! Er brachte aber auch nur die gleichen Ergebnisse, die seit Schulzeiten zumindest theoretisch bekannt waren.

Da muss man in der rotbeleuchteten Dunkelheit erst mal drauf kommen. „Wie blöd ist das denn!“ Treffender konnte Cliff es nun wirklich nicht formulieren. Was hatten beide Skipper nicht bei ihren Planungen alles erörtert und sich vorbereitet auf sehr viele Eventualitäten. Thomas mit seinen Silverruddererfahrungen. Das Routing war elektronisch geplant, Meteo fertig, die Energieversorgung üppig, Emergencyprocedures vorbereitet.  Getränke gebunkert für drei Tage, das Essen hätte auch eine längere Strandung auf einer einsamen Insel ermöglicht. Dank Jetboil gab es ein warmes Nachtmahl. Aber nun ein Schaden, der nie vorkommt. Nie? Also doch kurze Strecke statt der vorbereiteten langen. Ab direkt ins Ziel. Eine schwere Entscheidung.
Erstmalig hatte nämlich die Seascapewerksmannschaft  für dieses Jahr die (gute) Option angeboten, noch während des Races am Decisionpoint Komorica zu entscheiden, ob man „lang oder kurz gehen“ will. Das traf sich gut. Denn ohne ordentliche Navi durch die weitere Nacht und den nächsten Tag?

134 NM nach dem Vorbild des Silverrudder in Dänemark: Jochen Denkenas GER 120 Track

134 NM nach dem Vorbild des Silverrudder in Dänemark: Jochen Denkenas GER 120 Track

Der taktisch knifflige und mangels Windsicht auf dem Wasser auch öfter zufällige Ritt ins Ziel hielt die Crews aber bis zum Morgengrauen wirklich hellwach. Alle Seascape 18 auf dem kurzen Ritt kamen innerhalb von 1,5 Stunden ins Ziel. GER 177 war dabei 81 NM gesegelt. Jochen dann am zweiten Abend nach 34 Stunden nonstop und faktisch 150 gesegelten Meilen. Zu Recht gab es für die einzige 18er Crew auf dem langen Schlag ein großes „Begrüßungshallo“. Ein sehr verdienter warm welcome „for the legends“.

Begrüßungskommittee für die erfolgreiche Crew von GER 120 beim abendlichen Anlegen in Jezera

Begrüßungskommittee für die erfolgreiche Crew von GER 120 mit Jochen Denkena und Thomas Nielsen beim abendlichen Anlegen in Jezera

Zieldurchgang von GER 177 mit der kroatischen Crew auf CRO 295 dahinter

Zieldurchgang von GER 177 mit der kroatischen Crew auf CRO 295 dahinter – der Morgen graut schon etwas

GER 177 mit Thomas Hummels und Co-Skipper Cliff Fichtner

GER 177 mit Thomas Hummels und Co-Skipper Cliff Fichtner

Aus dem short course über Luftlinie 64 NM wurden gesegelte 81 NM: Track von GER 177

Aus dem short course über Luftlinie 64 NM wurden gesegelte 81 NM: Track von GER 177

Zu den Ergebnissen in den vier Wertungsklassen geht es hier.
Die Seascapechallenge ist ein sehr spezielles Format. Das Verlassen der individuellen Komfortzone mit modernen Sportbooten. Das familiär-freundschaftliche Zusammenkommen in der Seascape-Community. Die besondere Atmosphäre, die Freunde wiederzusehen.

Die "legends of the long course": Jochen Denkena und Thomas Nielsen (vrnl)

Die „legends of the long course“: Jochen Denkena und Thomas Nielsen (vrnl)

Wie fasste es Jochen Denkena nach der Pricegiving Ceremony treffend zusammen: „Perfekte Location, coole Leute, super Fun… Genau das Richtige, um den Winterblues los zu werden! Absolut empfehlenswert!“
Für 2017 heißt dies für Thomas Hummels „We will see us again in Croatia!“ Und alle Seascaper in der wachsenden Community sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Also doch: nochmal machen – im nächsten Jahr!

Kurz vor dem Ziel auf der langen Strecke: die beiden Deutschen Bernd Görgner und Franz Satzger auf Rang 4 be den 27ern. Bernd und Franz segeln auch als Clubboot die Seascape 18 auf dem Starnberger See.

Kurz vor dem Ziel auf der langen Strecke: die beiden Deutschen Bernd Görgner und Franz Satzger auf Rang 4 bei den 27ern. Bernd und Franz segeln auch als Clubboot die Seascape 18 auf dem Starnberger See.

Ein verdienter Dank ging an alle, die zum Veranstalterteam gehörten: Die onshore-Crew von freespirit in Jezera und alle Seascapemitarbeiter

Ein verdienter Dank ging an alle, die zum Veranstalterteam gehörten: Die onshore-Crew von freespirit in Jezera und alle Seascapemitarbeiter

Seascape Speedchampion 2016 – für 18, 24 und 27

18. Januar 2016. Im Jahr 2016 wird erstmalig der Titel des Seascape Speedchampions vergeben. Es handelt sich um einen ganzjährigen, dezentralen Wettbewerb, den die deutsche Klassenvereinigung veranstaltet.
Einzige Aufgabe: Mit der Seascape so schnell wie möglich 500 m segeln. Egal, auf welchem Revier, egal auf welchem Kurs, egal mit welcher Crew, egal bei welcher Gelegenheit.

Speed, Speed, Speed unter Gennaker: Dafür ist die Seascape gebaut

Die Rangfolge ergibt sich nach der Durchschnittsgeschwindigkeit über diese schnellen 500 m. Speedchampion der jeweiligen Seascapeklasse (18, 24 und 27) wird der schnellste Segler über 500 m.
Aufgezeichnet und dokumentiert wird mit dem in jedem Smartphone vorhandenen (sehr guten) GPS oder jedem anderen Marine-GPS, das in der Lage ist, Tracks im gpx-Format aufzuzeichnen. Tauglich sind auch Velocitek- oder viele Garmingeräte. Eigens Hardware anzuschaffen ist also nicht erforderlich.
Wenn man also bei guten Bedingungen in seinem Revier freizeitmäßig segelt, lohnt es sich durchaus, den Track aufzuzeichnen und auch mal bewußt das schnelle Segeln und optimalen Trimm zu trainieren. Wer bei einer Regatta ist, kann zusätzlich jederzeit den Track einreichen für diesen neuen dezentralen Wettbewerb.
Die Klassenvereinigung will auch zu noch mehr Wasserzeiten animieren. Denn ohne weit mit dem Auto fahren zu müssen, kann jeder Segler zu jeder Zeit in seinem Heimatrevier oder im Urlaub an diesem neuen Wettbewerb teilnehmen. Und: Wir wollen den sportlichen Austausch innerhalb der Seascaper-Community weiter intensivieren.

Beste Erfahrungen mit diesem Wettbewerbsformat haben etliche deutsche Crews erstmalig im Oktober 2015 auf dem Gardasee gemacht. Hier war der Speedrun mit doppelter Punktwertung in die 3-Tage-Regatta eingebaut. Die Smartphoneaufzeichnung lief einfach während der Regatta an allen drei Tagen mit. Abends wurde direkt aus der App heraus – teilweise noch vom Wasser aus – der Datensatz im gpx-Format an den Auswerter Andraz Michelin per Mail gesandt.


Videobilder von den schnellen Downwindruns auf dem Gardasee

Die Auswertungssoftware analysiert den gesamten Track und weist die schnellsten 500 m des Tages automatisch graphisch und von der Durchschnittsspeed her aus.
Während des SeascapeCup auf dem Gardasee lag die Siegerdurchschnittsgeschwindigkeit bei 12,4 kt, die Spitzengeschwindigkeiten bei über 18 kt. Wir sind gespannt auf die eingereichten Tracks, die ja in allen Revieren auch mal die optimalen Bedingungen nutzen können.
Auf der Website der deutschen Klassenvereinigung wird fortlaufend das aktuelle Ranking zu finden sein.
Es gibt zusätzlich eine Sonderwertung für die besten Jugendlichen und eine Sonderwertung für Mixedcrews (Einzelheiten siehe unten unter 7. und 8.).

Apps für das iPhone:

Zwei der vielen iOS-Apps, mit denen die Aufzeichnung des Tracks im gpx-Format problemlos geht. Wir empfehlen allen, die es ganz unaufwendig haben wollen, den GPX Rekorder. App starten, beste GPS-Genauigkeit einstellen, neue Frackpunkt alle 5 m. START REC klicken und im Hintergrund einfach laufen lassen (in den Einstellungen checken, dass der GPX Rekorder "immer" Zugriff auf den Standort hat. Dann läuft die App im Hintergrund, sogar beim Telefonieren. Nach dem Segeln dann auf STOP REC klicken und gleich aus der App heraus per Mail (Symbol unten rechts) an kv at seascape18.de versenden. In die Mail nur noch einsetzen: "Skipper: Hans Mustermann, Crew: Fritz Mustermann". Das Alter von Skipper oder Crewmitglied angeben, wenn bis 23 für Juniorenwertung.

Zwei der vielen iOS-Apps, mit denen die Aufzeichnung des Tracks im gpx-Format problemlos geht. Wir empfehlen allen, die es ganz unaufwendig haben wollen, den GPX Rekorder. App starten, beste GPS-Genauigkeit einstellen, neuen Trackpunkt alle 5 m. START REC klicken und im Hintergrund einfach laufen lassen. In den Einstellungen checken, dass der GPX Rekorder „immer“ Zugriff auf den Standort hat. Dann läuft die App im Hintergrund, sogar beim Telefonieren. Und der Akku hält den ganzen Tag durch.
Nach dem Segeln dann auf STOP REC klicken und gleich aus der App heraus per Mail (Symbol unten rechts) an kv at seascape18.de versenden.
In die Mail nur noch einsetzen: „Skipper: Hans Mustermann, Crew: Fritz Mustermann“. Das Alter von Skipper oder Crewmitglied angeben, wenn bis 18 für Jugendwertung. Am besten jetzt downloaden und gleich mal die wenigen Klicks probieren.

App für Android:

Für Android können ebenfalls alle Tracks im gpx-Format eingereicht werden. Eine funktionsmächtige App ist WindRace oder WindRace.pro.

Mit Android können ebenfalls alle Tracks im gpx-Format eingereicht werden. Eine funktionsmächtige App ist WindRace oder WindRace.pro. Aber auch alle anderen einfachen Apps, die Tracks im gpx-Format aufzeichnen, können genutzt werden. Siehe Hinweise zum Einreichen oben bei iOS-Apps und unten.

Zur Wertung und Ausschreibung:

  1. Teilnahmeberechtigt: Jeder deutsche Seascapesegler (egal, ob Mitglied der KV oder nicht) und jedes ausländische Mitglied der deutschen Klassenvereinigung. Die Anzahl der Crewmitglieder ist frei (1, 2,3,4 oder mehr).
  2. zugelassenes Revier für eine gültige Wertung: weltweit
  3. Wertung: in drei Klassen, getrennt nach Seascape 18, 24 und 27.
    Siegerehrung als Seascape Speedchampion 2016 auf der Hauptversammlung im Januar 2017 in Düsseldorf während der „boot“.
  4. Dokumentation: durch Einreichung des während des Segelns aufgezeichneten Tracks (nur gpx-Format) per Email an kv (at) seascape18.de. Die Namen des Steuermanns und aller weiteren Crewmitglieder sind mit einzureichen für eine gültige Wertung (einfach formlos in die Mail schreiben). Das Alter des Steuermanns und der Crewmitglieder ist nur dann mit anzugeben, wenn sie in die 18er-Klassen-Jugendwertung fallen (siehe unten unter 7.)
    Für die Seascape 24 und 27 ist zusätzlich ein Foto vom Race mit Crew und Boot mit einzureichen. Für die Seascape 18 ist ein Foto erwünscht (für die Website), aber nicht zwingend für eine gültige Wertung.
    Erwünscht sind in allen drei Klassen auch ein paar Zeilen und Kommentare zum Tag, zu den Bedingungen, zum Revier, zur seglerischen Taktik und zum Ergebnis. Einfach alles, was andere Seascaper interessieren könnte.
  5. Auswertesoftware: Die Tracks werden mit der Software „GpsarPro“ automatisch auf die schnellsten 500 m des Tages ausgewertet. Pro Tag kann nur eine Wertung erfolgen.
  6. Es gibt eine fortlaufende Jahresrangliste auf der Website.
  7. Jugendförderung in der 18er Klasse: Für die drei schnellsten Jugendlichen bis zu einschließlich 18 Jahren gibt es eine Sonderwertung. Dabei ist es zulässig, dass ein, zwei oder drei jugendliche Segler auf der Seascape 18 segeln. Sie können steuern oder Vorschoter sein. Sie können alleine segeln oder sich von Erwachsenen begleiten lassen. Für die Wertung sind also Crews aus 1 oder 2 Erwachsenen und 1 Jugendlichen genauso zugelassen wie 1 Erwachsener und 2 oder 3 Jugendliche oder auch 2 oder 3 Jugendliche alleine. Alles geht also. In jedem Fall gehen in die Jugendwertung jeweils nur die jugendlichen Segler an Bord ein. Deshalb bei diesen immer Name und Alter und Funktion an Bord zusammen mit dem Track melden.
    Der Titel eines deutschen Jugend Seascape 18 Speedchampion 2016 wird auf der Mitgliederversammlung im Januar 2017 vergeben, die drei erfolgreichsten Jugendsportler erhalten eine Seascapejacke.
  8. Mixedwertung in der 18er Klasse: Die schnellste Frau-Mann-Crew gewinnt die Mixedwertung. Dabei muss mindestens ein Mann und eine Frau an Bord sein. In die Mixedwertung gehen auch Vater-Tochter-Crews, Mutter-Sohn-Crews oder ganze Familien unabhängig von der Jugendwertung mit ein.
  9. Meldegebühr: keine

Also Seascaper: Auf gehts zur großen Speedchallenge 2016! Habt Spaß auf allen Revieren und reicht eure Runs ein. Wir freuen uns!

Verlasse deine Komfortzone: Challenge in Kroatien

Jezera, 15.4.16. Gleich zum Saisonbeginn startet in Kroatien eine wirkliche Herausforderung für 19 Seascapecrews: ein 134 Meilen-Race mit Start und Ziel auf der Insel Murter. Östlich der Inselwelt der Kornaten gelegen geht es nach dem großen Vorbild des Silverrudder in Dänemark  durch das extrem abwechslungsreiche Revier. 
Und zwar nonstop und doublehanded. Das Race findet ausschließlich für Seascapes statt und wird von der Werft organisiert. Gesegelt wird in drei Klassen, da alle drei Bootstypen am Start sind: 9 Seascape 18, 9 Seascape 27 und sogar schon eine Seascape 24. Damit kommen fast schon Ranglistenfelder zusammen, obwohl nach einem ersten Test im letzen Jahr das Race erst zum zweiten Mal stattfindet. Das Race hat eine ganz besondere Philosophie: „Seascape Challenge was inspired by the experience of participating on a Danish blockbuster Sliverrudder, and calls out to all of you that would like to challenge yourselves to the frontier of your comfort zone… and beyond.
Bei den 18ern haben 4 slowenische , 2 kroatische, 2 deutsche Crews und ein Schweizer Team gemeldet. Aus Deutschland reisen Jochen Denkena und sein amerikanischer Co-Skipper Thomas Nielsen aus Seattle an (GER 120). Thomas Hummels vom Segelclub Walchensee und Cliff Fichtner, der sein Boot auf der Talsperre Pöhl liegen hat, bilden die Crew auf GER 177.

Jochen Denkena GER 120

Jochen Denkena GER 120

Übrigens wird Thomas Nielsen von einem kroatischen 2,14m-Hünen abgeholt. Da soll mal einer sagen, die Seascape-Community sei nur international, nein, sie hat auch wahre Größe!
Cliff Fichtner freut sich auf die erste Racenacht und hofft auf gute Bedingungen. „Zum Sonnenaufgang kochen wir uns aber einen Kaffee! Es sei denn, wir haben 25 kt Wind. Dann bleibt die Küche kalt.“

Thomas Hummels GER 177

Thomas Hummels GER 177

Cliff Fichtner

Cliff Fichtner auch auf GER 177

Alle 18er Teams werden hier vorgestellt.
Das Race startet am Freitag, den 22.4.16 um 10 Uhr Lokalzeit und soll live im Internet mithilfe der an Bord aller Boote befindlichen Tracker übertragen werden: seascapechallenge.com
Marina Horvat, Kundenbetreuerin bei der Werft, wird während des Race laufend aktuelle Updates liefern, die über die Eventwebsite gepostet werden.
Morton Brandt, dänischer Silverrudder Initiator, war übrigens 2015 noch solo dabei:

Die Crews werden sich noch entscheiden müssen, ob sie das lange Race über 134 NM wählen oder den „half course“ über 67 NM. Das wird wohl in vielen Fällen auch witterungsabhängig gemacht werden. Beim dänischen Vorbild gibt es diese Option nicht, da es dort einmal rund Fünen geht – halb rum macht dort wenig Sinn. Im letzten Jahr hat es beim Prototypentest der Seascapechallenge übrigens richtig „geballert“.
Die letztjährige Siegercrew bei den 18ern CRO3 im langen Kanten über 134 NM hatte übrigens zum Schluss 152 NM „auf der Uhr“ –  für alle Nochnichtsegler also über 281 km. Das entspricht nahezu der Luftlinie Köln-Stuttgart. Das Beitragsbild ganz oben zeigt ihren Track durch die kroatische Inselwelt. Die Seascapecommunity ist gespannt auf die Berichterstattung.

SeascapeCup Gardasee: Racing vom Feinsten – Longdistance, Up-and-down, Speedrun

Malcesine, Oktober 2015. Racing vom Feinsten war angesagt zum dreitägigen europäischen Saisonabschluss auf dem Gardasee. 20 Boote aus acht Nationen waren am Start (Deutschland 6, Slowenien 7, Italien 1, England 1, Holland 1, Tschechien 2, Österreich 1, Schweiz 1). Der „SeascapeCup“ war nach einer eher windschwachen Trainingswoche vorher für alle Crews der erhoffte Saisonhöhepunkt: Fünf Up-and-Downs wurden am Freitag und Sonntag gesegelt und am Samstag zwei wirklich lange Long-Distance-Navigational-Races über insgesamt mehr als 40 NM und sieben Stunden anstrengende Wasserzeit auf dem sonnigen Gardasee.DSC_2444Der Gardasee zeigte sich den teils weit angereisten Crews (England!) von seiner besten Windseite: am Freitag moderat um 10 bis 14 kts, am Samstag bei den langen Races erst mit 20 kt und in Böen deutlich mehr bis zur Flaute zwei Stunden später. Sehr tricky, sehr interessant. Und zum Abschluss am Sonntag noch mal um die 10-12 kts.
Alle Crews waren Samstagabend körperlich platt, aber mental happy. Dass die neuen Formate zu häufigen Führungswechseln an den weit auseinander liegenden Tonnen führten, zeigt, dass sich auch die europäischen Spitzencrews insbesondere an das neue Langstreckenformat gewöhnen müssen, wo man oft die nächste Navigationstonne nicht sehen konnte. Leicht landet man dann mal auf der taktisch falschen Seeseite.

3,5 Stunden Racetime für die lange Wettfahrt bei der nachmittäglichen Ora. Dabei ging es 4,5 mal quer über den See zu Wendetonnen, die jeweils vorher nicht zu sehen waren, deren GPS-Koordinaten aber bekannt waren.

3,5 Stunden Racetime für die lange Wettfahrt bei nachmittäglicher Ora. Dabei ging es 4,5 mal quer über den See zu Wendetonnen, die jeweils vorher nicht zu sehen waren, deren GPS-Koordinaten aber bekannt waren.

Ein „Special“ wurde noch in die Gesamtwertung eingeführt, das bei den ganz schnellen Booten regelrechte Begeisterung auslöste: Ein Speedrun über 500 m musste absolviert werden. Dabei war es egal, wann die Crews das während der drei Wettbewerbstage machten. Es lohnte sich also durchaus, am Samstag mal auf einem Schenkel etwas höher zu laufen, um mit optimalem raumen Wind und viel Druck eine lange Strecke unter Gennaker „hinzuknallen“, die dann vom mitlaufenden GPS aufgezeichnet wurde.
Dabei machen das heutzutage Smartphones mit ihren hervorragenden GPS teilweise besser und mit höherer Datenrate als die älteren marinisierten GPS. Abends wurden die Daten dann problemlos direkt aus der AufzeichnungsApp an Andraz Mihelin gesandt, der diese dann mit seiner Software auf die schnellsten 500 m automatisch auswertete. Bemerkenswert ist dann, wie sehr die Spitzengeschwindigkeiten, die man unterwegs beim Segeln abliest von den Durchschnittsgeschwindigkeiten über 500 m abweichen. Robert Vyšata las unterwegs auch mal 18 kt Spitze ab und landete im Durchschnitt über 500 m mit seiner Dreimanncrew bei 12,4 kt, Thomas Hummels und Martin Breyer als Zwei-Mann-Crew bei 12,1 kt und einer aufgezeichneten GPS-Spitzengeschwindigkeit von 18,51 kt. Diese beiden Crews belegten beim Speedrun auch die ersten beiden Plätze, hatten es aber im Gegensatz zu den hinten platzierten auch bewusst darauf angelegt.

Die schnellsten beim Speedrun über 500 m: CZE146 mit Robert Vyšata, Ondrej Bobek, Teja Plešec

Die schnellsten beim Speedrun über 500 m: CZE146 mit Robert Vyšata, Ondrej Bobek, Teja Plešec – auch im unteren Video mit ihrer „bohemia apple“

Aber ganz unabhängig von den Werten auf dem Gardasee: Das breite Grinsen der Crews und der Spass an der Maximierung und Beibehalten hoher Speed unter Gennaker zeigt, wie diese Speedrundisziplin dem gleitfähigen Sportboot Seascape 18 gerecht wird.
Der Vorstand der Deutschen Klassenvereinigung hat deshalb beschlossen, für 2016 den „Seascape 18 Speedchampion“ neu in den Sportkalender als dezentralen Wettbewerb aufzunehmen. Alle Einzelheiten dazu demnächst auf dieser Website.
Das Podium am Gardasee besetzten als Siegercrew wie schon in den Vorjahren der slowenische Matchracer Dejan Presen, Deni Szilagyi, Miha Truden, zweiter wurde Robert Vyšata und seine tschechische Crew Ondrej Bobek, Teja Plešec und als Drittplazierte die beiden Italiener Frederico und Antonio Montagner.
Die deutschen Crews landeten auf den Plätzen 5, 8, 9, 11, 18 und 20. Sie waren aus Heiligenhafen, Potsdam, Bremen, vom Walchensee, Köln und Oldenburg angereist und bereuten keinen einzigen Anreisekilometer. Zwei weitere Deutsche (Philine Peschke und Silverrudderfinisher Peter Harms) verstärkten eine schweizer und slowenische Crew. Das ist internationale Seascapefreundschaft.

GER 310 mit Robert Brokopp und Tim Femerling, hier ausnahmsweise kopflos

GER 310 mit Robert Brokopp und Tim Femerling, hier ausnahmsweise kopflos

GER 160 - mit Justus Heimann und Bardo Krebber

GER 160 – mit Justus Heimann und Bardo Krebber

GER 159 - mit Thomas Jungblut und Christian Filseth

GER 159 – mit Thomas Jungblut und Christian Filseth

GER 177 - mit Thomas Hummels und Martin Breyer

GER 177 – mit Thomas Hummels und Martin Breyer

AUT 105 mit Gerhard und Anna Zauner

AUT 105 mit Gerhard und Anna Zauner

GER 120 - Jochen und Ben Tyko Denkena, der auch der jüngste Regattateilnehmer war

GER 120 – Jochen und Ben Tyko Denkena, der auch der jüngste Regattateilnehmer war

GER 100 - fish´n chicks - mit Friederike Morhard, Christiane Schüle, Angela Herchenbach

GER 100 – fish´n chicks – mit Friederike Morhard, Christiane Schüle, Angela Herchenbach

Die deutsche Frauencrew auf "fish ´n chicks"

Die deutsche Frauencrew auf „fish ´n chicks“

Bei diesem großartigen sportlichen und kameradschaftlichen Event verwunderte es die Crews nur, dass aus dem Nachbarland Österreich nur eine Crew vom Attersee angereist war. Ob der kurze Sprung über den Brenner zu kurz für die reiselustigen Segler aus dem Alpenland war?

Das Gesamtranking des SeascapeCups:

# Boatname Sail Nr. Skipper Crew R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 SC Total
1 BLUE SARDINA II SLO 080 Dejan Presen Deni Szilagyi, Miha Truden 3 1 7 2 1 1 3 3 14
2 KAROLINA CZE 146 Robert Vyšata Ondrej Bobek, Teja Plešec 10 2 3 4 8 8 2 1 25
3 FRUSCIO ITA 116 Federico Montagner Antonio Montagner 2 6 1 5 2 5 4 5 26
4 CORNA SLO 106 Marjan Gorec Tamara Furlan 5 5 6 1 16 4 5 4 29
5 GERMAN SEASCAPE GER 310 Robert Brokopp Tim Femerling 6 4 4 10 3 7 1 14 41
6 SEASCAPE HOLLAND NED 274 Nikki Schuttrups Toon van Liebergen, Robert-Jan Kentgens 17 3 8 6 4 2 10 7 43
7 LENČINA SLO 128 Jure Jerman Alenka Jerman, Urban Jerman 1 9 14 3 9 9 13 8 54
8 GLEITZEIT GER 160 Justus Heimann Bardo Krebber 21 8 2 8 11 3 6 21 57
9 CUBITO GER 159 Thomas Jungblut Christian Filseth 11 7 5 21 6 6 9 11 61
10 JEBA SAILING TEAM SLO 214 Luka Baebler Maja Jeromel 14 12 13 7 5 10 7 6 64
11 NIXE GER 177 Thomas Hummels Martin Breyer 9 15 15 9 13 16 11 2 72
12 THE DARK SIDE GBR 263 Patrick Hutchings Sam Spencer 13 11 12 13 7 11 8 21 82
13 GUATHAUMAS AUT 105 Gerhard Zauner Anna Zauner 18 10 11 14 10 15 14 10 90
14 ZESSA CZE 266 Jiri Zelinka Alena Zelinkova, Josef Rynda 4 18 18 19 14 14 17 9 99
15 BULLITT SLO 008 Miha Bajič Marko Krebelj, Barbara Sodin 21 13 17 11 12 13 15 21 104
16 GEKO SLO 127 Matjaž Klarič Jure Balentin, Boris Semprimoznik 8 17 10 15 17 12 12 21 106
17 VOLARE SUI 286 Philine Peschke Nicolà Bezzola, Boris Spycher 7 14 16 18 18 17 16 13 115
18 LOPPT GER 120 Ben Tyko Denkena Jochen Denkena 15 16 9 16 15 21 21 12 115
19 MISSY SLO 109 Erik Šimenc Peter Harms 19 21 21 12 19 18 18 21 138
20 FISH ‘N’ CHICKS GER 100 Angela Herchenbach Christiane Schüle, Friedericke Morhard 12 19 21 21 20 19 19 15 139
R4, R5, SC = Double Points
R4 , R5 = Saturday Navigational Races
SC = Speed Challenge

 

Ohne sie geht gar nichts: die unverzichtbaren Frauen und Männer der Wettbewerbsleitung, Tonnenleger (Wim und Tim), Auswertung (Andraz), Catering und Office im Stickl-Sportcamp in Malcesine, Medienberichte (Marina)

Ohne sie geht gar nichts: die unverzichtbaren Frauen und Männer der Wettbewerbsleitung, Tonnenleger (Wim und Tim), Auswertung (Andraz), Catering und Office im Stickl-Sportcamp (Brigitte und Heinz), Medienberichte (Marina)

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Start

vlnr: Andraz Mihelin, Heinz Stickl und die Gesamtsiegercrew Dejan Presen, Miha Truden, Deni Szilagyi

vlnr: Andraz Mihelin, Heinz Stickl und die Gesamtsiegercrew Dejan Presen, Miha Truden, Deni Szilagyi

SeascapeCup auf dem Gardasee: 9.-11. Oktober

Gardasee, 4.9.15. Die letzte große Sportwoche in 2015 findet auf dem Gardasee statt. Vom 9. bis 11. Oktober steigt dort der erstmalig stattfindende SeascapeCup. Die Werft in Slowenien veranstaltet zusammen mit dem Stickl SportCamp den Cup und hat für die Regatta ein Meldelimit bei 20 Booten gesetzt. Also heißt es für die deutschen Boote jetzt gleich hier zu melden, damit alle einen Startplatz haben. Am 4. September waren schon 15 Crews (davon 6 deutsche) bekannt, die kommen wollten!

Der SeascapeCup auf dem Gardasee steht mit einem Ranglistenfaktor von 1,2 sportlich nach der German Open an höchster Stelle in der deutschen Wertung.
Die Philosophie dieses Seascape signature events ist ein bisschen anders als bei herkömmlichen Regatten: „Seascape Cup relates to Seascapers of all ages and sailing levels. Being a Seascape signature event, the main goal is presenting Seascape18 as a boat of people, boat for cruising, day sailing, relaxing time, competing – Seascape represents all of you. Therefore the idea behind this event is creating fun environment for all sailors, no matter what your sailing preferences are.
This means that Seascape Cup will be everything but a traditional regatta – in stead of up and down courses, we will try out different and more fun formats like navigation’s and speed records. This way you will be able to try out and find the kind of sailing most interesting you!“, so die Werft zur Idee.

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Gardasee

Vor der Regatta findet im Stickl SportCamp noch eine 4tägige Trainingswoche statt, wo sowohl Neueinsteiger ins Regattasegeln ihre leistungsadäquate Gruppe finden wie auch die erfahrenen Regattasegler ihre Kenntnisse in ihrer Leistungsgruppe weiter verbessern sollen. Die Trainingswoche ist optional angesetzt.
Heinz Stickl, der sein Programm schon auf der Jahrestagung der Seascaper im Januar auf der boot Düsseldorf vorgestellt hat, weist darauf hin, dass er ab sofort die Meldungen für die Trainings braucht, um die Leistungsgruppen planen zu können.

Wichtig, es gibt zwei unterschiedliche Meldeadressaten: Meldung für die Regatta bitte hier.
Meldung für die Trainingswoche im Stickl SportCamp bitte hier.
Das Programm der finalen Regattatage.

German Open mit weiterer Wettfahrt beendet

Warnemünde, 8.7.15. Die Sieger der zweiten German Open stehen fest. Nach nur einer weiteren noch möglichen Wettfahrt unter Schwachwindbedingungen um die 6 Knoten am Dienstagmittag verteidigte die Greifswalder Crew um Steuerfrau Anne Krüger gemeinsam mit Mathias Busch und Tom Bollmann ihre am Vortag errungene Führung. Gesamtzweite wurden Thomas Jungblut und Christian Filseth. Den dritten Platz belegten Wolfgang Gutacker und Klaus Peter Karnstedt. Glückwunsch allen drei Crews!

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung

GER 155 mit den Siegern vor GER 261 an der Luvtonne

Segeltrimm und Bootshandling waren wieder komplett anders als am Vortag, an dem die Crews – wenn sie was erreichen wollten – erst mal bei über 20 Knoten ins Ziel kommen mussten. Dabei gab es Segelrisse, zwei Ruderbrüche, Masten kurzzeitig mal flach auf dem Wasser, ein Steuermann im Wasser (auch nur kurz) und gleichzeitig ungeheuer zufriedene und begeisterte Crewgesichter danach im Yachthafen Hohe Düne. Das war Champagnersegeln. Und die Seascape 18 bewies erneut, wie seetüchtig sie wirklich ist.

Vier auf 1: WaWo-Koordinator Jürgen Missing freut sich mit der siegenden Steuerfrau Anne Krüger und ihrer Crew Mathias Busch und Tom Bollmann, links auf Platz 2 Christian Filseth und Thomas Jungblut

Vier auf 1: WaWo-Koordinator Jürgen Missing freut sich mit der siegenden Steuerfrau Anne Krüger und ihrer Crew Mathias Busch und Tom Bollmann, links auf Platz 2 Christian Filseth und Thomas Jungblut

Diese German Open hatte es in sich. Sie war geprägt von den Wetterextremen: Zunächst große Hitze, umlaufende Schwachwinde und eine deswegen abgebrochene Wettfahrt ohne Wertung am Sonntag, dann drei Wettfahrten unter sonnigen Hammerbedingungen mit über 20 Knoten und in Böen deutlich mehr am Montag und zu guter Letzt wieder windschwache Wärme am Dienstag.
Die Wettfahrtleitung unter Frank „Pio“ Piotrowski hatte es wahrlich nicht einfach, einen fairen Kurs auszulegen. Die Winde drehten am letzten Wettfahrttag laufend, die Luvtonne  mußte laufend verzogen werden, um ein reguläres Up-and-Down zu garantieren. Zur Verblüffung aller Seascaper standen die Windrotoren kurz hinter der Küste auf Südwestwind, während draußen auf dem Wasser die Seebrise versuchte dagegen anzukämpfen. Schließlich setze sich ein leichter Nordost auf der Seascaperbahn „Foxtrott“ durch. Aber mehr als eine Wettfahrt war dann nicht mehr drin.

Das Endergebnis des German Open 2015

Das Endergebnis des German Open 2015

Seascape 18 Ergebnisliste German Open als pdf-Download

Die German Open im Rahmen der Warnemünder Woche war erneut ein Klasseevent. Sonne satt, guter Sport, Liegeplätze mitten im Yachthafen Hohe Düne, kurze Wege zur Regattabahn „Foxtrott“ und beste freundschaftliche Stimmung unter den angereisten Crews.

Und Wind gab es auch reichlich an einem Tag. Warnemünde selber mit seiner maritimen Atmosphäre ist allein schon die Anreise wert. Das Wettfahrtbüro unter der Leitung von Antje Missing ist herzlich und professionell. Die Segler spüren einfach, dass sie hier willkommen sind.
Das freute auch die zeitgleich mit den Seascapern segelnden Crews der Segelbundesliga. Einen guten Eindruck von den Segelbedingungen am Montag und vom Revier vor Warnemünde liefert der Videostream der Bundesliga (auf Abspielzeit bei 1:53 h klicken):

Die Seascaper konnten am Montag genauso wenig filmen wie die Crews der Segelbundesliga im Video oben. Sie alle waren zu sehr mit Fallen und Schoten beschäftigt und haben als Folgewirkung Muskelkater. Aber was für ein gutes Gefühl „the day after“!

gemeinsames Abriggen nach der German Open

gemeinsames Abriggen nach der German Open

In Warnemünde „ballert“ es am zweiten Wettkampftag

Warnemünde, 6.7.15. Der zweite Wettkampftag in Warnemünde hatte es in sich. Oli, immerhin in Warnemünde als Profiskipper arbeitend und ebenfalls Seascaper, schrieb noch am Wettkampfmorgen per WhatsApp an alle Teilnehmer: „Mal zu wenig Wind, mal zu viel, wo sind wir hier eigentlich? Man könnte meinen, es sei der Bodensee.“ Das Race Committee interessierte das weniger. Zur Überraschung fast aller Seascaper sollte es raus auf die Ostsee gehen. 20 Knoten, in Böen auch deutlich mehr und kurz auch mal über 30 Knoten, waren die sportliche und mentale Herausforderung.

Zwei mal Ruderbruch: Einmal erwischte es die österreichische Crew um Reinhold Stampfl und Andreas Bartl noch im Hafen, dann die Crew Thomas Hummels und Heinz-Christian Bock während der dritten Wettfahrt.

Zwei mal Ruderbruch: Einmal erwischte es die österreichische Crew um Reinhold Stampfl und Andreas Bartl noch im Hafen, dann die Crew Thomas Hummels und Heinz-Christian Bock während der dritten Wettfahrt.

Der Tag brachte auf Bahn Foxtrott zusammen mit den Streamlinern und den Dyas zerfetzte Spi, Risse in Segeln und bei den Seascapern Schwimmeinlagen, Masten flach auf dem Wasser und zerbrochene Ruderanlagen.

Klassenparty am Montagabend direkt am Alten Strom. Die Seascaper als Gäste des Warnemünder Segelclubs.

Klassenparty am Montagabend direkt am Alten Strom. Die Seascaper als Gäste des Warnemünder Segelclubs.

Nach drei Wettfahrten waren sich trotzdem alle einig: Es war großartiger Sport, die Crews gewöhnten sich mit jeder Wettfahrt an Wind und Welle. Wasser kam über, es machte von Wettfahrt zu Wettfahrt mehr Spaß.
Nach dem Wetterforecast soll der Dienstag 10-13 Knoten bringen. Es warten drei weitere Wettfahrten.

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung. Foto: Pepe Hartmann

Warnemünder Woche

Warnemünde erster Tag: Hitze, Flaute, gute Laune

Warnemünde, 5.7.15. Die große Sommerhitze mit 36 Grad hat auch Warnemünde und die German Open der Seascaper fest im Griff. Der Wind wiederum war leider am heutigen ersten Tag nicht in der Lage die Schweißbahnen von den Körpern der Seascaper zu entfernen. Eine erste Wettfahrt – als der Wind mittags endlich da war – mußte nach der Startkreuz schon wieder abgebrochen werden – keine Wertung.

Warten auf Wind bei großer Hitze - eine Stunde vor dem ersten Start

Warten auf Wind bei großer Hitze – eine Stunde vor dem ersten Start

Der guten Laune der Seascaper, die es sich später im Yachthafen Hohe Düne gutgehen ließen, konnte das allerdings keinen Abbruch tun.
Für morgen – Montag – sind für den zweiten Wettkampftag immerhin gut 20 Knoten vorhergesagt. Wir werden sehen.

Man kann auch vor dem Regattastart noch ein kühles, erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen

Man kann auch kurz vor dem Regattastart noch ein kühles, erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen

Warnemünde und Rostock sind mit ihren alten Ortszentren attraktiv für Kreuzfahrer aus aller Herren Länder

Warnemünde und Rostock sind mit ihren alten Ortszentren attraktiv für Kreuzfahrer aus aller Herren Länder

maritime Atmosphäre am alten Strom bei sommerlicher Hitze

maritime Atmosphäre am alten Strom bei sommerlicher Hitze

Traunseewoche Mai 2015

von Heinz-Christian Bock GER111
Mai 2015. Nur neun Boote gemeldet und seit Tagen steht die Wettervorhersage auf Sintflut. Soll man da 650km Anreise in Kauf nehmen für drei Tage Regatta? Ehrlich? Solche Gedanken gehen einem schon durch den Kopf.
Aber, wir haben gemeldet – dann fahren wir auch. Ehrensache! Das Hotel ist ja auch schon lange gebucht. Wenigstens ist Wind vorhergesagt. Und ein paar spontane Teilnehmer werden sicher noch nachmelden. Außerdem freuen wir uns, die im letzten Jahr gewonnenen Freunde wieder zu treffen.

... vor Schloss Orth

… vor Schloss Orth

Ums es vorweg zu nehmen: Unser Engagement wird belohnt. Während des ganzen langen Wochenendes regnet es nicht einmal während wir auf dem Wasser sind. Die Windbedingungen sind fast schon zu gut um wahr zu sein. Ab und an gab es sogar blauen Himmel zu sehen. Wer wie wir im vergangen Jahr schon bei der TSW war, mag schon gezweifelt haben, dass es sowas hier überhaupt gibt.Leider gab es keine Nachmeldungen mehr. Ganz im Gegenteil, wir hatten leider noch drei Ausfälle zu verzeichnen.
Nach den 8,5h Anreise haben wir schnell begonnen unser Boot aufzuriggen. Immer wieder unterbrochen von großem Hallo, wenn bekannte Gesichter vom letzten Jahr vorbei kamen. In unserer fünften Saison mit der Seascape18 sind wir aber schon so routiniert, dass wir trotz dieser immer wiederkehrenden Ablenkungen das Boot in 1:30h, ohne den Verklicker zu vergessen oder den Gennaker falsch anzuschlagen, ins Wasser brachten und auch schon die Verabredung fürs gemeinsame Abendessen klar hatten.
Die Wirtsleute in Österreich sind zum Glück sehr geduldig. Um uns herum waren schon längst die Lichter gelöscht und das Personal deckte schon fürs Frühstück ein, als wir am Abend unsere letzte Runde orderten. Seascaper sind eine gesellige Spezies!
Über Nacht kam dann der angesagte Regen zusammen mit Starkwind, was denen den Schlaf raubte, die ihre Luken nicht richtig verschlossen hatten. Da die Steuermannbesprechung erst für 12 Uhr angesetzt war konnten alle anderen aber beruhigt lange liegen bleiben. Zum Frühstück war der Regen auch schon wieder vorbei. Eine ordentliche Mütze Wind ist uns aber geblieben. Unser Wettfahrtleiter Hannes hat auch gleich angekündigt, diesen mit möglichst vielen Wettfahrten nutzen zu wollen.
Auf dem Weg zur Regattabahn hatten wir noch gute 3-4 Bft mit einzelnen Böen in 5 Bft, die sich aber während der ersten Wettfahrt beruhigten. Währen der Vorbereitung zur ersten Wettfahrt drehte der Wind langsam aber deutlich nach rechts. Was leider von unserer sonst so souveränen Wettfahrtleitung völlig unbemerkt blieb. Kurz vorm Start konnten wir kaum noch das pin-end der Startline anliegen. Eine etwas zu knappe Begegnung mit einem anderen Teilnehmer hat uns gerade rechtzeitig wach gerüttelt. Uns ist der Start des Jahrhunderts gelungen. Mit dem Startschuss über die Linie, 3-4 Bootslängen vor dem zweiten, mit einem direkten Anlieger auf das Luvfass. Zu schön um wahr zu sein!

... an der Leetonne

… an der Leetonne

So sah das wohl auch die Wettfahrtleitung, die mittlerweile auch den Windreher erkannt hatte und das ganze Feld mit drei Schüssen zu einem Neu-Start zurück rief. Danke Hannes! Das war dann nach letztem Jahr jetzt schon das zweite Mal, dass uns das genau so bei der TSW passiert. Dass sich der Wettfahrtleiter hinterher mit einem Bier für seinen Fauxpas entschuldigt, zeigt aber sehr schön, wie entspannt die Veranstaltung geführt wird. Danke Hannes!

Die vier Wettfahrten des Tages verliefen dann aber ohne weitere Patzer. In der ersten hatten wir wohl noch ein Quentchen Glück. Die restlichen Wettfahrten zeigten uns aber deutlich, dass eine kleine Änderung im Bootstrimm große Auswirkungen haben kann. Aber da waren wir ja selber schuld. Wir wussten ja wenigstens, was wir wieder ändern mussten, um auf den alten Stand zu kommen.

4 links – 2 rechts

Dadurch, dass wir nach dem ersten Tag schon vier Wettfahrten im Sack hatten, waren die nächsten beiden Tage sehr entspannt mit Steuermannsbesprechung um 12 Uhr und jeweils 2 Rennen am Nachmittag. Für uns lief es im gewohnten Trimm deutlich besser und wir konnten uns ein paar spannende Rennen um die Plätze liefern. Teilweise mit drei Schiffen innerhalb zweier Bootslängen auf der Ziellinie. Fairerweise muss man aber die Leistung der beiden Crews aus Slowenien anerkennen. Sie haben doch recht souverän das Feld angeführt. Der sportliche Wert kam aber trotzt der geringen Teilnehmerzahl nicht zu kurz. Alles in allem waren eigentlich alle Crews recht nah beieinander. One-Design-Racing eben.
Zu den Höhepunkten der TSW gehört jedes Jahr die Seglerparty im Schloss Orth.
In herrschaftlichen Ambiente kommen hier alle Segler der verschiedenen über den See verteilten Klassen zusammen, um eine Riesenparty zu feiern. Das Buffet mit den landestypischen Gerichten wie Schweinebraten und Serviettenknödel, freie Getränke und eine ziemlich gute Liveband tragen zur Unterhaltung bei.Frühes Erscheinen sicherte uns Seascapern genug Plätze, dass wir alle zusammen sitzen konnten. Schnell stellten sich internationale Fachgruppen zu den unterschiedlichsten Themen zusammen: Segeln im allgemeinen und im besonderen mit der Seascape, anzügliche Witze erzählen oder unsachgemäßer Alkoholgenuss. Jeder nach seinem Gusto. 😉 Nur die tanzwütigen Vorschoterinnen sind etwas zu kurz gekommen. Wir hatten uns einfach festgequatscht.
Die übrigen Abende im sehr gastfreundlichen Club ASKÖ Gmunden waren jetzt aber auch nicht trocken und langweilig. Gerade der Austausch mit den Seglern aus den anderen Nationen war wieder sehr interessant und wir haben viel miteinander gelacht.

Der Vorschoter kämpft - auch mit seinen Bandscheiben

Der Vorschoter kämpft – auch mit seinen Bandscheiben

Unser Fazit: TSW wir kommen wieder! Auch wenn die Veranstaltung ein paar mehr Boote verdient hätte, wir würden auch für diese 6 Boote wieder kommen. Das ist immer noch besser als zu Hause nach Yardstick zu segeln. Viel wichtiger noch: Freundschaften wollen gepflegt werden! Dafür stellen wir uns auch wieder auf der Rückreise in den Feiertagsstau.
Die Crew der GER111 „Mojo“ bedankt sich bei allen Teilnehmern und den Organisatoren / Helfern für ein tolles Wochenende!

Let´s Race Bad Zwischenahn – Erlebnisse zweier Seascape-Rookies

von Silvia und Martin Breyer, GER 226

Erzählt haben sie in der Vergangenheit ja viel – die Seascaper: „Nette Truppe, spannende Regatten, viel gegenseitiges Lernen, es soll auch „gemütliche“ Touren geben,  ….“.
Und das haben sie noch getoppt. Wie das?

Die Aufnahme in die Klassenvereinigung im vergangenen Jahr ist von Anfang an herzlich. Die Motivation zur Regattateilnahme nachhaltend. Und dann haben auch wir es gewagt: Anmeldung und Teilnahme am ZSK-Seascape18-Summerrace in Bad Zwischenahn.

Wie geht das jetzt nochmal? Alles mal nachschauen auf der informativen Homepage des ZSK, Anmelden über raceoffice.org – das geht wirklich, auch wenn das Formular unbedingt ein drittes Crew-Mitglied fordert.

Auch die kurzfristig zu organisierende Mitgliedschaft in einem Segelverein ist keine allzu große Herausforderung.
So einige Tage vorher steigt dann doch die Anspannung – bei uns eher mit Blick auf die ganze Logistik. Boot in Workum abriggen, nach Bad Zwischenahn trailern, aufriggen, irgendwie ins Wasser bekommen, gleich starten? Oder kann man sich noch einfahren? Revier kennenlernen? Werden wir bis zum Grillevent auch wirklich zurück sein?

an Steg und Dalben

an Steg und Dalben

Es gibt schon ein paar Fragen …..
Die einschlägige Literatur hilft im Vorfeld segeltechnisch weiter: Taktik an der Kreuz ist „eh klar“. Ok, ok: Die Regeln an den Tonnen fragen wir nochmals gegenseitig ab …. Wie gut ist doch so eine Anreise.

Und in dieser spannungsgeladenen Vor-Wettkampfphase kommt … weiterlesen